Verkauf der Frankfurter Rundschau (FR) an die Zeitungsholding (ZHH)

Wie bereits am Freitag, dem 9. Februar 2018, mitgeteilt wurde, wechselt der Mehrheitseigentümer bei der Frankfurter Rundschau. Die FAZIT-Stiftung, Mehrheitseigentümerin der Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) verkauft die Mediengruppe Frankfurt, zu der auch die Frankfurter Rundschau GmbH zählt, an die Zeitungsholding Hessen (ZHH), die wiederum dem Verleger Ippen und der Familie Rempel gehört. Mit dem Verkauf, dem das Kartellamt noch zustimmen muss, verliert die FR in der Person der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH einen national stark aufgestellten Anteilseigner. Aber auch die neuen Mehrheitseigentümer, im regionalen Medienmarkt stark vertreten, sind verlegerisch kompetent und gut aufgestellt.

Die Karl-Gerold-Stiftung, zehnprozentige Minderheitsgesellschafterin an der FR, sieht durch den Wechsel bei den Eigentumsverhältnissen keine Veränderung in der publizistischen Ausrichtung der Frankfurter Rundschau. In einer Erklärung der Karl-Gerold-Stiftung heißt es unter anderem, der Verkauf gehe „offenkundig auf rein FAZ-Interne Überlegungen“ zurück. Die Frankfurter Rundschau habe sich in der bisherigen Eigentümerstruktur gut entwickelt. „Die Zusammenarbeit mit der Mehrheitseigentümerin war gut und aus Sicht des Minderheitsgesellschafters Karl-Gerold-Stiftung gab es bezogen auf die FR keinen Grund zur Veränderung“. Umso wichtiger sei, „dass auch in Zukunft die zentralen Profil- und Qualitätsmerkmale der Frankfurter Rundschau erhalten bleiben. Das sind: die journalistische Eigenständigkeit, die linksliberale Haltung und der überregionale Anspruch der Zeitung. Die Karl-Gerold-Stiftung steht für diesen Markenkern der FR“.

Die Karl-Gerold-Stiftung wird in dem Gespräch mit der neuen Mehrheitsgesellschafterin der Frankfurter Rundschau deutlich machen, dass es publizistisch wie wirtschaftlich der richtige Weg ist, diese Einzigartigkeit der Frankfurter Rundschau in der deutschen Medienlandschaft zu erhalten und weiter zu stärken.

Schon der Stiftungsgründer Karl Gerold hat in der Präambel zur Stiftungsverfassung festgeschrieben, dass die Haltung der Frankfurter Rundschau, wie sie von ihm als Herausgeber, Verleger und Chefredakteur geprägt ist, zu erhalten. Nach seinem Willen soll sie eine „unabhängige, politisch engagierte, linksliberale und überregional verbreitete Tageszeitung sein, die dem Geist des Grundgesetzes und den Menschenrechten und ständig eintretend für das unbedingte Prinzip der Demokratie und soziale Gerechtigkeit, verpflichtet ist.“

Dr. Richard Meng, Kuratoriumsvorsitzender, Franz Mayr, Stiftungsvorstand